Wenn man die Sportart „Triathle“ googelt, erkennt die Suchmaschine
einen Rechtschreibfehler und verweist mit „Meinten sie...“ auf „Triathlon“. Es
scheint also nicht verwunderlich, dass sich einige Triathleten des SSV
Forchheim zur Internationalen Deutschen Meisterschaft im Triathle nach Weiden aufmachten,
um die Saison mit einem für sie neuen Format des Triathlons ausklingen zu
lassen. Offiziell ist Triathle beim Verband für Modernen Fünfkampf aufgehängt.
Unbekümmert und ohne spezifische Vorbereitung begaben sich
Mannschaftskapitän Ralf Gärtner und Co. nach Weiden ins Schätzlerbad und trafen
dort auf rund 90 Athleten aus ganz Deutschland, Kasachstan, der Slowakei und
Tschechien. Aus Kasachstan war sogar die Nationalmannschaft angereist, um ihre
Form für die WM zu testen.
Natürlich hatten sich die Forchheimer im Vorfeld mit den Unterschieden
zum Triathlon auseinandergesetzt. Anstatt die Gegner mit einem Fahrrad zu jagen,
bestand die größte Herausforderung nun darin, fünf zehn Meter entfernte Scheiben mit
einer Laserpistole zu treffen. Nach fünf erfolgreichen Treffern bzw. nach 50
Sekunden für schlechte Schützen, durfte man zur Belohnung in das zwölf Grad
kalte Wasser des Weihers springen, um die verkürzte Wendepunktschwimmstrecke
von 50 Meter zu bewältigen. Nach einem schnellen Wechsel in die Laufschuhe ging es danach
auf die 800 Meter lange Laufstrecke um den Weiher wieder an den Schießstand.
Insgesamt waren vier solche Runden ohne Pause zu absolvieren.
Während die einen ihre privaten Pistolen auspackten und die fünf
Scheiben in Björndalen Manier in 20 Sekunden wegknipsten, ließen sich die
Forchheimer den Lademechanismus erklären bevor sich einer nach dem anderen an
den Schießstand traute und verzweifelte. In Folge dessen hat man das
Einschießen relativ schnell sein lassen und sich lieber in bekannter Art und
Weise warmgelaufen.
Um den Titel des Internationalen Deutschen Meisters im Triathle kämpften
für den SSV Forchheim Ralf Gärtner, Steffen Lotter, Robert Braun und
Christopher Dels, der sich hier die letzte härte für die anstehende Ironman WM
auf Hawaii holen wollte. Beim ersten Schießen gelang es lediglich Lotter fünf
Treffer zu verbuchen, wodurch er nicht weit hinter den anderen Teilnehmern ins
Wasser ging. Gärtner, Braun und Dels wurden nach 50 Sekunden vom Schießstand
erlöst und begannen eine Aufholjagd von den letzten Plätzen. Bereits in der
ersten Runde konnten die Forchheimer durch ihre Laufstärke wieder zum Feld
aufschließen und sich sogar im Mittelfeld festigen bis es wieder an den
Schießstand ging. Ab diesem Zeitpunkt ist es keinem Forchheimer mehr gelungen
die fünf Scheiben zu treffen, weshalb sie immer wieder mit einen Rückstand in
die Runde gestartet sind. Chris Dels gelang es aufgrund seiner ausgezeichneten
Laufform den Rückstand auf der Laufstrecke immer so weit zu verkürzen, dass er
kurz vor dem Ziel den Erstplatzierten abfing und sich den Titel des Internationalen
Deutschen Meister im wahrsten Sinne des Wortes „erlief“. Trotz eines
überschaubaren Trainingsaufwands sicherte sich Gärtner vor Steffen Lotter und
Robert Braun den Dritten Platz.
Dieser Ziehharmonika-ähnliche Rennverlauf drückte auch dem Damenrennen,
in dem Hanna Krauß für den SSV startete, seinen Stempel auf. Obwohl sie
aufgrund der kurzen Schwimmstrecke ihre Stärke im Wasser nicht ausspielen
konnte, schaffte sie es ähnlich wie Dels den Rückstand vom Schießen auf der
Laufstrecke immer wieder so zu minimieren, dass es für Platz zwei reichte.
Und auch die SSV Jugend war durch Julian Meissner und Martin Meyer Ter Vehn
vertreten. Für die beiden Youngsters galt es vorrangig den schnellen Wechsel
vom Schwimmen auf das Laufen zu trainieren und den Wettkampf als harte
Trainingseinheit zu nutzen. Wie auch die Teamkollegen des SSV, mussten Martin
und Julian am Schießstand die maximale Dauer von 50 Sekunden warten und
zusehen, wie sich die Konkurrenz mit einem deutlichen Vorsprung das kalte
Wasser durchschwamm. Die Laufstärke der beiden konnte den Vorsprung auf die
acht enteilten internationalen Athleten nicht mindern. Nach vier Mal
Schießen-Schwimmen-Laufen sicherte sich Martin und Julian den neunten und
zehnten Platz.