Dienstag, 3. Oktober 2017

SSV Triathleten erfolgreich im Triathle

Wenn man die Sportart „Triathle“ googelt, erkennt die Suchmaschine einen Rechtschreibfehler und verweist mit „Meinten sie...“ auf „Triathlon“. Es scheint also nicht verwunderlich, dass sich einige Triathleten des SSV Forchheim zur Internationalen Deutschen Meisterschaft im Triathle nach Weiden aufmachten, um die Saison mit einem für sie neuen Format des Triathlons ausklingen zu lassen. Offiziell ist Triathle beim Verband für Modernen Fünfkampf aufgehängt.
Unbekümmert und ohne spezifische Vorbereitung begaben sich Mannschaftskapitän Ralf Gärtner und Co. nach Weiden ins Schätzlerbad und trafen dort auf rund 90 Athleten aus ganz Deutschland, Kasachstan, der Slowakei und Tschechien. Aus Kasachstan war sogar die Nationalmannschaft angereist, um ihre Form für die WM zu testen.

Natürlich hatten sich die Forchheimer im Vorfeld mit den Unterschieden zum Triathlon auseinandergesetzt. Anstatt die Gegner mit einem Fahrrad zu jagen, bestand die größte Herausforderung nun darin, fünf zehn Meter entfernte Scheiben mit einer Laserpistole zu treffen. Nach fünf erfolgreichen Treffern bzw. nach 50 Sekunden für schlechte Schützen, durfte man zur Belohnung in das zwölf Grad kalte Wasser des Weihers springen, um die verkürzte Wendepunktschwimmstrecke von 50 Meter zu bewältigen. Nach einem schnellen Wechsel in die Laufschuhe ging es danach auf die 800 Meter lange Laufstrecke um den Weiher wieder an den Schießstand. Insgesamt waren vier solche Runden ohne Pause zu absolvieren.

Während die einen ihre privaten Pistolen auspackten und die fünf Scheiben in Björndalen Manier in 20 Sekunden wegknipsten, ließen sich die Forchheimer den Lademechanismus erklären bevor sich einer nach dem anderen an den Schießstand traute und verzweifelte. In Folge dessen hat man das Einschießen relativ schnell sein lassen und sich lieber in bekannter Art und Weise warmgelaufen.
Um den Titel des Internationalen Deutschen Meisters im Triathle kämpften für den SSV Forchheim Ralf Gärtner, Steffen Lotter, Robert Braun und Christopher Dels, der sich hier die letzte härte für die anstehende Ironman WM auf Hawaii holen wollte. Beim ersten Schießen gelang es lediglich Lotter fünf Treffer zu verbuchen, wodurch er nicht weit hinter den anderen Teilnehmern ins Wasser ging. Gärtner, Braun und Dels wurden nach 50 Sekunden vom Schießstand erlöst und begannen eine Aufholjagd von den letzten Plätzen. Bereits in der ersten Runde konnten die Forchheimer durch ihre Laufstärke wieder zum Feld aufschließen und sich sogar im Mittelfeld festigen bis es wieder an den Schießstand ging. Ab diesem Zeitpunkt ist es keinem Forchheimer mehr gelungen die fünf Scheiben zu treffen, weshalb sie immer wieder mit einen Rückstand in die Runde gestartet sind. Chris Dels gelang es aufgrund seiner ausgezeichneten Laufform den Rückstand auf der Laufstrecke immer so weit zu verkürzen, dass er kurz vor dem Ziel den Erstplatzierten abfing und sich den Titel des Internationalen Deutschen Meister im wahrsten Sinne des Wortes „erlief“. Trotz eines überschaubaren Trainingsaufwands sicherte sich Gärtner vor Steffen Lotter und Robert Braun den Dritten Platz.


Dieser Ziehharmonika-ähnliche Rennverlauf drückte auch dem Damenrennen, in dem Hanna Krauß für den SSV startete, seinen Stempel auf. Obwohl sie aufgrund der kurzen Schwimmstrecke ihre Stärke im Wasser nicht ausspielen konnte, schaffte sie es ähnlich wie Dels den Rückstand vom Schießen auf der Laufstrecke immer wieder so zu minimieren, dass es für Platz zwei reichte.




Und auch die SSV Jugend war durch Julian Meissner und Martin Meyer Ter Vehn vertreten. Für die beiden Youngsters galt es vorrangig den schnellen Wechsel vom Schwimmen auf das Laufen zu trainieren und den Wettkampf als harte Trainingseinheit zu nutzen. Wie auch die Teamkollegen des SSV, mussten Martin und Julian am Schießstand die maximale Dauer von 50 Sekunden warten und zusehen, wie sich die Konkurrenz mit einem deutlichen Vorsprung das kalte Wasser durchschwamm. Die Laufstärke der beiden konnte den Vorsprung auf die acht enteilten internationalen Athleten nicht mindern. Nach vier Mal Schießen-Schwimmen-Laufen sicherte sich Martin und Julian den neunten und zehnten Platz.