Freitag, 16. September 2016

SSV sichert Klassenerhalt in 2. Bundesliga


Als Tabellenelfter reiste das erste Forchheimer Herrenteam zum Ligafinale nach Baunatal, wo es galt den Klassenerhalt in der 14 Teams umfassenden 2. Bundesliga Süd in trockene Tücher zu bringen und nicht mehr auf einen der letzten beiden Tabellenplätze abzurutschen. Bisherige Platzierungen zwischen Rang acht und zwölf reichten in der durch eine hohe Leistungsdichte geprägten Liga nicht, um den Abstieg vorzeitig abzuwenden. Die Entscheidung fiel also im letzten Wettkampf in Nordhessen.

Aufgrund eines kurzfristigen Ausfalls gingen die Forchheimer mit Manuel Heilmann, Michael Stirnweiß, Florian Teichmann und Matthias Türk nur zu viert an den Start, eine Streichwertung hatte man nicht. Zu absolvieren war eine Sprintdistanz im Team, bei der die Mannschaft geschlossen zunächst 750 Meter im Bad zurücklegen musste, ehe es nach kurzer Pause mit den Schwimmabständen auf die 20 Kilometer lange Rad- und 5 Kilometer lange Laufstrecke ging. Wie riskant die Konstellation mit nur vier Startern bei einem Rennen, in dem das Team zusammenbleiben musste, und gleichzeitig der erhöhten Wahrscheinlichkeit von Radstürzen bei widrigem Wetter war, wurde von Forchheimer Seite vorab unterschätzt.

Der Startschuss ertönte im Baunataler Hallenbad zum Team-Schwimmen, wo das Schwimmtempo etwas zu niedrig gewählt wurde. Einerseits wollte man vermeiden, mit dem Tempo zu überziehen, da man geschlossen schwimmen musste. Andererseits verlor man dadurch jedoch wertvolle Zeit auf die anderen Teams, denen es besser gelang, an der individuellen Leistungsgrenze zu schwimmen. Folglich zog man als 13. mit einem 20 Sekunden Rückstand auf das nächste Team ins Parkstadion um, wo durch wolkenbruchartige Regen- und Gewitterschauer mittlerweile völlig durchnässte Rad- und Laufschuhe auf die Athleten warteten.

Spätestens jetzt war der Abstiegskampf eröffnet. Für die Forchheimer galt es, vor allem das vor dem Wettkampf tabellenvorletzte Team aus Wetterau im Auge zu behalten und maximal zwei Plätze hinter dem direkten Konkurrenten ins Ziel zu kommen. Dann wäre der Klassenerhalt gesichert. Doch Wetterau konnte sich bereits beim Schwimmen deutlich von den Forchheimern absetzen und startete als achtplatziertes Team in den zweiten Teil des Wettkampfes. Die Ausgangslage verschärfte sich weiter, als sich auch das drittletzte Team aus Schongau beim Schwimmen weit vorne platzieren konnte. Die Forchheimer konnten jetzt nicht mehr taktieren und mussten sofort angreifen.

Ein schneller Wechsel auf’s Rennrad stellte den Anschluss zu den vorderen Teams wieder her. Es dauerte auch keinen Kilometer, bis das erste Team überholt werden konnte. Doch nur wenig später holte das Pech die SSVler ein. Zunächst konnte Stirnweiß einen Sturz auf spiegelglatter Fahrbahn gerade noch verhindern, doch an der zweiten Kehre erwischte es Teichmann in einem von zahlreichen Radstürzen geprägtem Rennen. Da das Team nur zu viert angetreten war und zusammenbleiben musste, verlor man viel Zeit. Vom Sturz gezeichnet schwang sich Teichmann wieder auf sein Rad und setzte das Rennen fort. Die Aufholjagd der Oberfranken schien bereits nach fünf Radkilometern vorzeitig beendet zu sein, da Schmerzen bei Teichmann ein schnelles Radfahren verhinderten.

So retteten sich die SSVler als 13. mit fast zwei Minuten Rückstand auf die Laufstrecke, wo man von Beginn an das Tempo hochhalten musste, um zumindest noch ein Team einzuholen. Mit toller Moral gelang es den Forchheimern tatsächlich, aus fast schon aussichtsloser Position das Team aus Regensburg noch abzufangen. So erreichte man als 12. das Ziel und informierte sich sofort über das Abschneiden des Teams aus Wetterau, welches Neunter wurde.

In der Abschlusstabelle sind beide Teams zwar punktgleich, aber der SSV Forchheim sichert sich durch die aus allen Rennen und Einzelplatzierungen aggregierte niedrigere Platzziffer von 649 gegenüber dem Tri-Team Wetterau (671) in einem packenden Saisonfinale den zwölften Rang in der Saison 2016. Somit gehen die Forchheimer auch im nächsten Jahr wieder in der 2. Bundesliga Süd auf Punktejagd.