Montag, 29. August 2016

Meisterstück der SSV Damen

Beim letzten Bayernligawettkampf in Regensburg ging es für das Damenteam des SSV Forchheim um Aufstieg und Meisterschaft. Am selbigen Ort ließ das zweite Herrenteam die Saison in der Regionalliga ausklingen. Das dritte Herrenteam wird im letzten Landesligarennen in Kitzingen noch abgefangen und verpasst den Aufstieg denkbar knapp.

Regionalliga, Herren

Bei bestem Triathlonwetter eröffneten die Regionalligaherren die Ligawettkämpfe in Regensburg. Das Format war ein Teamsprint (0,75 km Schwimmen, 22 km Rad, 5 km Laufen), bei dem die Einlaufzeit des vorletzten Teammitglieds ausschlaggebend war.
Die Taktik des SSV ist schnell erklärt. Die Schwimmspezialisten Andreas Kalb und Steffen Lotter sollten sich im Wasser weit vorne platzieren und in der Spitzengruppe Radfahren, um später im Rennen von den an Land starken Andreas Maiwald, Thomas Schmidt und Michael Stirnweiß eingeholt zu werden. Das Schwimmduo erfüllte die Vorgabe bravourös, an Land erwischten Schmidt und Stirnweiß den besseren Tag, die im Mittelfeld auf in die Laufschuhe wechselten.
Angefeuert von den mitgereisten Forchheimer Fans konnten beide die Lücke zu ihren Teamkollegen allmählich schließen. Einen Kilometer vor dem Ziel wartete Lotter auf Stirnweiß, um ihn bei einem kurzen Anstieg zu unterstützen und dann den Zielsprint einzuläuten. Auf diesem konnte das Team aus Weiden auf den letzten Metern noch überholt und somit auch im letzten Rennen ein einstelliger Platz in der Teamwertung gesichert werden. Der neunte Rang in der Tageswertung bedeutet für den Liganeuling aus Forchheim einen erfreulichen sechsten Platz in der Abschlusstabelle der 15 Teams starken Regionalliga Bayern.

Bayernliga, Damen

Acht Minuten nach den Herren erklang auch der Startschuss zum Saisonfinale der Bayernliga Damen. Gleiche Wettkampfstrecke, gleiches Format, einzig starten in der Bayernliga nur vier Athletinnen, von denen die Einlaufzeit der Drittschnellsten in die Wertung eingeht. Für große Spannung sorgte nicht nur die Tabellenkonstellation, wo die zweitplatzierten Forchheimerinnen 0,5 Punkte hinter Hof und 2 Punkte vor Kempten lagen. Auch im Team herrschte große Unsicherheit, ob die angeschlagene Vera Krammel schmerzfrei durch den Wettkampf kommen würde.
Um das Risiko zu streuen, verhalf Hanna Krauß Maria Leidenberger durch ständigem Anschieben zu einer schnelleren Schwimmzeit und so konnte das Team, welches von Lena Drummer vervollständigt wurde, gemeinsam aus der Donau steigen und auf Platz fünf liegend die Verfolgung am Rad aufnehmen. Es dauerte nur zwei Kilometer bis sich die Anstrengung, das Team zusammenzuhalten, auszahlte, denn Krammel musste verletzungsbedingt vorzeitig aufgeben.
Situativ entschieden sich SSV Damen, die radstarke Leidenberger vorauszuschicken, damit sie sich einen Vorsprung für die Laufstrecke erarbeiten konnte. Krauß kümmerte sich indes um Drummer und spendete ihr Windschatten. Bis zur zweiten Wechselzone konnte sich Leidenberger einen anderthalbminütigen Vorsprung herausfahren, um dann auf den abschließenden fünf Kilometern zu Fuß von ihren laufstarken Teamkolleginnen wieder eingeholt zu werden.
Für den Platz ganz oben am Treppchen reichte es in der Tageswertung zwar nicht. Diesen sicherten sich die Kemptener Damen. Der Abstand auf diese konnte jedoch mit dem dritten Rang im maximal möglichen gehalten werden, um in der Tabelle nicht noch vom Team aus dem Allgäu überholt zu werden. Die Tabellenführerinnen aus Hof konnten jedoch mit deutlichem Zeitabstand auf den vierten Platz verwiesen werden, was ihnen letztlich auch in der Abschlusstabelle den Spitzenrang kostete.
So gab es zum ersten Mal in der Geschichte zwei erste Plätze in der Damen-Bayernliga, da Forchheim und Kempten sowohl punkt- als auch platzzifferngleich die Saison beendeten (beide 6,5 Punkte, Platzziffer 61). Das Hofer Team hingegen wurde ausgerechnet im letzten Rennen vom Thron gestoßen, den es bis dato die ganze Saison inne hatte (7 Punkte, Platzziffer 74).
Ob die Forchheimer Damen von ihrem Aufstiegsrecht jedoch Gebrauch machen, hängt von der noch nicht abgeschlossenen Kaderplanung für die Saison 2017 ab. Einerseits hat sich das Team die Rückkehr in die Regionalliga, von der man vor einem Jahr freiwillig abstieg, sportlich verdient. Andererseits möchte man jungen Talenten den Einstieg in die harten Ligawettkämpfe erleichtern, indem man in einer niedrigeren Liga startet. Die Entscheidung fällt im Herbst.

Landesliga, Herren

Eine ähnlich knappe Ausgangssituation wie bei den Bayernliga Damen hatte die dritte Herrenmannschaft des SSV in der Landesliga Nord. Vor dem letzten Wettkampf lag man punktgleich mit dem Team Frankenalb auf dem ersten Rang, einen Punkt dahinter machte sich das Team aus Kulmbach noch Hoffnungen, auf einen der beiden Aufstiegsplätze zu springen.
Die Kulmbacher machten auch von Beginn an ernst. Angeführt von Kilian Deichsel, der sich wieder einmal auf der Radstrecke an die Spitze setzte und diese bis zur Ziellinie nicht mehr hergab, sicherten sie sich in der Tageswertung Platz eins und überholten in der Tabelle somit mindestens eines der beiden in Führung liegenden Teams aus Forchheim und der Frankenalb.
Die Forchheimer fanden gut in den Wettkampf über die Sprintdistanz von 600 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen. Andreas Klupp verließ nach sechseinhalb Minuten als Dritter und Wolfgang Gößwein nach sieben Minuten als Siebter den Main. 15 Sekunden später folgten Simon Koch und Martin Schulz.
Auf der hügeligen Radstrecke bei Windschattenverbot wendete sich das teaminterne Blatt und Koch und Schulz konnten ihre Radstärken ausspielen. Klupp und Gößwein hingegen verpassten es, ihre tollen Schwimmleistungen auf dem Rad zu bestätigen und sich eine bessere Ausgangsposition für die abschließenden fünf Laufkilometer zu sichern.
Auch in der letzten Disziplin machte Koch weiter Druck und kassierte Konkurrent um Konkurrent, bis er schließlich alle überholt hatte, bis auf Deichsel. Er kam in der Folge als Zweiter ins Ziel (07:15, 34:13, 18:32, Gesamt 1:00:00). Auch Schulz fuhr auf dem Rad weit nach vorne. Auf der Laufstrecke machte sich jedoch die noch nicht wiedererlangte Wettkampfhärte bemerkbar. Er überquerte die Ziellinie als Zwölfter (07:20, 34:40, 19:57, 1:01:57) und zeigte sich nach zweijähriger Triathlonpause sehr zufrieden. Eine Minute nach ihm beendete auch Klupp den Wettkampf (06:31, 36:40, 19:49, 1:03:00). Das Forchheimer Ergebnis vervollständigten Gößwein, Trinkerl und Wink auf den Plätzen 20 bzw. 28 und 37.

Die SSVler konnten also auch im letzten Saisonrennen wieder weit vorne mitmischen und vier Athleten in den Top 20 platzieren. Das Tri-Team Frankenalb zeigte sich an diesem Tag jedoch noch stärker als die Forchheimer und landete auf dem zweiten Rang. Für den SSV bedeutete dies letztendlich nicht nur den dritten Platz in der Tageswertung, sondern auch den undankbaren dritten Platz in der Abschlusstabelle, welcher nicht mehr zum Aufstieg in die Bayernliga berechtigt.